Ein neues Familienmitglied zieht ein:

Hund:

Einen Hund bei sich auf zu nehmen ist ein wunderbares Ereignis, denn wie wohl kein anderes Haustier wird ein Hund – als Rudeltier mit Leib und Seele – ein aktives Mitglied der Familie.

Bei aller (Vor-)Freude sollte dennoch einiges bedacht werden um der Familie und dem Hund gerecht zu werden. Neben den folgenden Tipps und Informationen zur Haltung eines Hundes unterstützt Sie unser Tierheim-Team auch gerne persönlich bei Ihren Überlegungen.


Vorüberlegung zur Anschaffung eines Hundes

 1. Ist jedes Familienmitglied mit dem Hund einverstanden und auch bereit dazu, sich an der mit dem Hund verbundenen Arbeit und Erziehung zu beteiligen?

 2. Passt der Hund zu evtl. bereits vorhandenen anderen Haustieren?

 3. Hat niemand im Haushalt eine Allergie gegen Hundehaare oder Hundespeichel?

 4. Kann dem Hund dauerhaft eine ausreichende Lebensqualität in Form von Spaziergängen, konsequenter Erziehung und Pflege sowie Zuwendung gegeben werden und muss er nicht zu lange alleine bleiben?

5. Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
> Da wäre zunächst die Anschaffung einer Grundausstattung.
> Die laufenden Ausgaben ergeben sich aus den Futterkosten, der Hundesteuer, einer
> Haftpflicht-Versicherung und Tierarztkosten. Nicht zu vergessen ist auch der Besuch einer
> Hundeschule – je nach Wissenstand als Halter und Hintergrund des Hundes.

 6. Ist im Falle einer Mietwohnung der Vermieter mit der Hundehaltung einverstanden?

 7. Wo kann der Hund untergebracht werden, sollte er z.B. nicht mit in den Urlaub fahren können?


Welcher Hund ist der richtige?

Passend zu dem Leben in der neuen Familie spielen bei der Auswahl des Hundes verschiedene Faktoren wie die Größe, die Rasse, das Temperament und der individuelle Charakter eine Rolle.

So wäre das Zusammenleben mit einer Dogge in einer kleinen Stadtwohnung für alle Beteiligten eher schwierig. Ein lauffreudiger Husky würde mit Sicherheit früher oder später Verhaltensauffällig werden, wenn er nur einstündige Spaziergänge im Park bekommen würde. Ein draufgängerischer Wirbelwind ist z.B. eher für eine aktive Familie eine Bereicherung während ein sensibler, vielleicht sogar schreckhafter Hund besser in einen ruhigen Haushalt passt.

Unser Tierheim-Team berät sie gerne welcher Hund zu Ihrer Lebensweise und Ihrer bisherigen Erfahrung mit Hunden passt. Kommt einer oder mehrere unserer Schützlinge für Sie in die engere Wahl, können sie den Hund / die Hunde gerne auf mehreren Spaziergängen näher kennen lernen.


Einzug des Hundes

Vor dem Einzug Ihres neuen Hund sollte seine Grundausstattung Zuhause bereit liegen. Das wäre z.B. die Einrichtung seines Liegeplatzes, ein Trink- und ein Futternapf, ein passendes Halsband oder Geschirr, mindestens eine Leine, bei Mitfahrten im Auto eine sichere Anschnallmöglichkeit oder eine Box, evtl. Spielsachen, je nach Felltyp Bürste und Kamm, einige Tücher zum Trockenrubbeln nach feuchten Spaziergängen und nicht zuletzt Kotbeutel zum Aufsammeln von Hinterlassenschaften an ungünstigen Stellen.

Der Einzug im neuen Zuhause ist für den Hund sehr aufregend und stellt sein bisheriges Leben komplett auf den Kopf. Sie können ihm dieses einschneidende Erlebnis erleichtern und mit bedachtem Verhalten von vornherein einen guten Grundstein für Ihr Zusammenleben legen.

Bei der Übernahme aus dem Tierheim wäre es dazu günstig, wenn alle direkten Familienmitglieder mit dabei wären und man zunächst eine gemeinsame Runde in der näheren Umgebung des neuen Reviers unternehmen würde. Danach kann der Hund in das Zuhause eingeladen werden, wobei ihm am besten die Räumlichkeiten nacheinander gezeigt werden und ihm sein Liegeplatz zugewiesen wird. Um den Hund nicht zu überfordern, sollten Sie es etwas ruhiger angehen und ihm neben einem geregelten Tagesablauf Ihre Welt mit Alltag, Freundeskreis und Aktivitäten nach und nach vorstellen. Am besten nehmen Sie sich für die Zeit der Übernahme und Eingewöhnung einige Tage frei.

Ihr Hund wird Ihnen in den ersten Tagen wahrscheinlich nicht sein normales Verhalten zeigen. Er wird sich vielleicht erstmal etwas zurück halten oder sogar unsicher sein. Am besten unterstützen Sie den Hund, wenn Sie ihm neben Ihrer Zuwendung von Anfang an mit ruhiger konsequenter Erziehung Grenzen zeigen (was darf er – was darf er nicht), die ihm helfen „seinen Platz“ in der Familie zu finden.


Ernährung

Der Hund sollte jeder Zeit Zugang zu frischem Wasser haben.

Das Futter sollte abwechslungsreich sein und alle wichtigen Nährstoffe wie Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Mineralstoffe und Vitamine enthalten. Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und ähnliche nicht benötigte Zusatzstoffe sollten vermieden werden. Eine wichtige Rolle für die Auswahl des Futters spielt auch das Alter des Hundes und sein Maß an körperlicher Aktivität.

Die tägliche Ration kann je nach Alter, Größe und Gewohnheit des Hundes auf 1-4 Mahlzeiten verteilt werden. Bei der Futter-Menge sollten auch über den Tag verteilt gegebene Leckereien mit bedacht werden.


Erziehung

Die Basis einer guten Hunde-Erziehung ist eine ruhige und konsequente Führung. Ohne das Festlegen von Grenzen die das Miteinander regeln weiß Ihr Hund nicht, was als richtiges Verhalten gefordert wird. Er kann dadurch unsicher werden oder sich selbst in der Rolle sehen, die Führung zu übernehmen. Das liegt in der Natur des Rudeltiers. Natürlich ist Zuwendung wie z.B. Streicheln, Massieren oder Kontaktliegen auch wichtig für den Aufbau einer guten Bindung. Respekt, und damit die Lenkbarkeit des Hundes, erreichen Sie jedoch nur mit Ihren Führungsqualitäten.

Die festgelegten Regeln und Grenzen sollten von Anfang an und ohne Ausnahme gelten. Das heißt z.B. der Hund bekommt nie Futter vom Essentisch zugesteckt, der Spaziergang geht erst los, wenn der Hund nicht aufgeregt ist oder er darf nur auf Einladung aufs Sofa. Welche Regeln Sie aufstellen, liegt bei Ihnen. Sie sollten aber mit ruhiger Dominanz konsequent durchgesetzt werden. Aufregung, Schreien, körperliche Gewalt sind dabei genauso wenig hilfreich wie Bitten, das Zulassen von Ausnahmen oder lange Vorträge.

Positives Verhalten kann mit Lob, z.B. in Form von freundlichem Zuspruch, Leckerchen oder Kraulen, bestätigt werden. Auf negatives Verhalten sollte je nach Situation z.B. mit Ignorieren, einem klaren „Nein“ oder einem dosiertem seitlichen Ruck am Halsband reagiert werden. Letzteres soll dem Hund nicht wehtun sondern ihn aus einem aufgedrehten Verhalten raus holen, wie es mit einem kurzen maßregelnden Biss auch ein anderer gut sozialisierter Hund tun würde.

Ihre Reaktion auf ein Verhalten des Hundes muss innerhalb von 2 Sekunden erfolgen, damit Ihr Hund beides miteinander verknüpfen kann. Ihre Handlungen werden immer mit der unmittelbaren Situation verbunden.

Wenn Ihr Hund problematisches Verhalten zeigen sollte und Sie selber mit Ihrem Wissen nicht mehr weiter kommen, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Der Besuch einer Hundeschule kann natürlich auch ohne das Vorhandensein größerer Probleme hilfreich sein. So können Sie z.B. durch professionelle Tipps Ihr Wissen erweitern und der Hund kann sein Sozialverhalten im Umgang mit Artgenossen festigen, wobei Ansätze von Fehlverhalten schnell identifiziert und korrigiert werden können.

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