Die Aufgabe unseres Vereins sehen wir darin, den
Tierschutzgedanken generell zu vertreten und durch Aufklärung, Belehrung und
gutes Beispiel Verständnis für das Wesen der Tiere zu erwecken, ihr Wohlergehen
zu fördern, insbesondere die Verhütung jeder Tierquälerei oder Tiermisshandlung
zu erstreben und deren strafrechtliche Verfolgung - den gesetzlichen
Bestimmungen folgend - ohne Ansehen der Person zu veranlassen.
In unserem Tierheimalltag steht die Aufnahme, Pflege und Vermittlung meist von
Fund- und Abgabetieren, doch auch behördlichen Sicherstellungen und
Beschlagnahmungen im Vordergrund.
Misshandelt und vernachlässigt, fast verhungert, todkrank, verwahrlost oder
uralt sind einige von ihnen. Für sie bedeutet das Leben im Tierheim oft sogar
erstmals das Paradies auf Erden. Doch es gibt auch andere Fälle: Oft unüberlegt
angeschafft, wo das Kindchenschema erfolgreich Wirkung gezeigt hat, werden
meist Hunde nach nur wenigen Monaten, wegen totaler Überforderung der Besitzer
ins Tierheim abgeschoben. Hat man dem putzigen Welpen anfangs noch alle
Dummheiten durchgehen lassen und es versäumt ihm konsequent Grenzen
aufzuzeigen, steht man wenig später schnell vor einem 18 Monate alten Rüden,
der mangels Führungsperson, das Zepter einfach selbst in die Pfote genommen
hat, und auch nicht davor zurück schreckt, seine selbst gesetzten Grenzen und
Rechte, mittels seiner Zähne zu verteidigen. Der Leidtragende ist immer der
Hund, der oft endlos lange darauf warten und es erst einmal lernen muss, sich endlich
in die Sicherheit eines menschlichen Rudelführers fallen lassen zu können. Doch
es gibt auch andere, sehr emotionale und tränenreiche Abschiede, hinter denen
manchmal menschliche Tragödien stehen. Besonders diese Tiere, die ihr
bisheriges Leben wohlbehütet in einem schönen, tiergerechten Zuhause verbringen
durften, leiden - trotz aufopferungsvoller, intensiver Pflege der Mitarbeiter -
im Tierheim schrecklich.
In den Spätsommer- und Herbstmonaten beginnt sich dann langsam aber sicher auch
unsere Igelsaison. Doch unglaublich viele Igel, die von besorgten Tierfreunden gefunden
werden, brauchen gar keine Hilfe von uns Menschen. Das Aufsammeln war zwar gut
gemeint, doch sind die meisten Neuankömmlinge weder unterernährt noch krank
oder verletzt. Mit einiger Überredungskunst bewegen wir die oft unwilligen und
ungläubigen Tierfreunde dann dazu "ihren" Igel wieder zurück an den
Fundort, oder in dessen Nähe, fernab viel befahrener Straßen zu bringen und ihm
dort noch ein Schälchen Futter und Wasser bereit zu stellen.
Außerdem werden regelmäßig wildlebende Katzen mit einen befreundeten Verein
eingefangen, tierärztlich versorgt natürlich auch kastriert, um dann wieder
frei gelassen zu werden.
Auch das bedeutet für uns Tierschutz!
Doch auch wenn der größte Teil unserer Tierschutzarbeit regional begrenzt ist.
Für uns alle gilt: "Tierschutz kennt keine Ländergrenzen", denn
unendliches Leid herrscht in den Tötungsstationen in Süd- und Osteuropa. Zu
Hunderten sitzen Fund- und Abgabehunde dort meist eine zweiwöchige Frist ab,
bis sie - im besten Fall -eingeschläfert werden. Ganz gleich, ob Welpe,
Junghund oder graue Schnauze, auf alle wartet dort eines ganz sicher: Der Tod.
Wenn es auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein zu sein scheint... Wir wollen
helfen!
So hat es auch unsere Mitgliederversammlung entschieden.
So wie es unsere Kapazitäten zulassen und die Behörden grünes Licht geben, wollen
wir Sorge tragen, dass sie ein schönes, endgültiges Zuhause finden.
Finanziert wird unsere Tierschutzarbeit und das Tierheim Sigmaringen und Bad
Saulgau durch die Mitgliedsbeiträge der etwa 300 Mitglieder, durch Spenden und
Erbschaften, die Zuweisung von Bußgeldern, durch die Kostenerstattungen der Kommunen.
Der Tierschutzverein Bad Saulgau mit seinen 2 Tierheimen in Sigmaringen und Bad
Saulgau ist alleiniger Träger und keiner Behörde unterstellt. Für die Kommunen
übernehmen wir lediglich einige öffentliche Aufgaben: Die Aufnahme und
Versorgung von Fund und beschlagnahmten Tieren.